Der Fremde aus Tel Aviv-Jaffa

Aus dem Gästebuch vom 5. August 2006:

“Was für eine Überraschung und was für ein Erlebnis.
Ohne irgendeine Vorwarnung, solch ein Schatz wie diese Bilder, die Sie mir gezeigt haben.
Ich schätze die Bilder aus der Periode des ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.
Die Bilder beschäftigen sich mit dem künstlerischen Sammeln der jüdischen Familien in Berlin und ganz Deutschland in dieser Zeit.
Ich habe großen Respekt und applaudiere dem Mann, der daran gedacht hat, diese Bilder zu sammeln.“

Ein Fremder aus Tel-Aviv
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Es war um die Mittagszeit, mit Frohsinn ging ich in den Garten, Nahe der alten Remise, und sprach mit meinen jungen Quitten-Bäumen. Ich hatte sie erst im Frühjahr gepflanzt; drei Pärchen BIRNE und APFEL. Ich lobte sie. Sie waren gut angewachsen und dachte, sie werden mir in den kommenden Jahren viel Freude schenken.

Ein Fremder kam durch das große Eingangstor, selbstsicher, an der Remise vorbei, auf mich zu. Begrüßte mich mit ernster Miene. In seiner Begleitung, zwei junge Männer. Wie es sich herausstellte, unauffälliger Begleitschutz. Er käme vom HAUS DER WANNSEE KONFERNZ und auf Empfehlung des Jüdischen Museums hätte er gerne meine Kunstsammlung sich angeschaut.
Der Fremde blieb über vier Stunden. Zum Anfang sprachen wir über jüdische Malerinnen und Maler der Berliner Sezession. Meine vielleicht etwas ausschweifenden Ausführungen verfolgte er, aber mit großem Interesse. Ich zeigte ihm u.a. von Max Lieberman, seine letzte Zeichnung von seiner Gattin.

Porträts von Julie Wolftorn

Aquarelle von Clara Arnheim

beide im KZ Theresienstadt umgekommen.

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